VOLKSFEST 2019

Die „SVB-Strippenzieher“ im Hintergrund des Volksfestes

Torsten Neuwirth, Pressewart, SVB Bruckmühl

13 Juli 2019

An jedem der zehn Volksfest-Tage arbeiten nicht nur bis zu 65 Mitglieder des SV Bruckmühl (SVB) täglich ehrenamtlich vor oder hinter den Kulissen auf der „Bruckmühler Wiesn“, damit für die Gäste aus nah und fern alles perfekt organisiert ist und rund läuft, sondern auch noch eine Vielzahl weiterer fleißiger Helfer. Ohne dieses Engagement wäre ein Volksfest in diesen Dimensionen mit bis zu 30000 Besuchern undenkbar.

„Es sind unsere Sympathieträger und unsere Visitenkarte“, beschreibt SVB-Vorstand Klaus Christoph die vereinseigene Ordner-Crew, die an den zehn Veranstaltungstagen als wichtiger Ruhepol über die „SVB-Wiesn“ wacht. Im Gegensatz zum französischen Original gibt es in Bruckmühl statt vier gleich „zehn Musketiere“, die nach dem Motto „Einer für Alle, Alle für Einen“ für Ruhe und Ordnung sorgen.

In der jetzigen personellen Besetzung feiert die zehnköpfige Ordner-Crew in diesem Jahr ihr zehnjähriges Volksfest-Engagement. Auf die Frage, warum macht man so einen verantwortungsvollen Job, antwortet Richard Mark, Chef-Ordner, wie aus der Pistole geschossen: „Die Verbundenheit zum Sportverein, das besondere Flair des Bruckmühler Volksfestes, der Umgang mit fast immer gut gelaunten Menschen sowie das Gemeinschaftsgefühl“. Seinen Aussagen zu Folge hat sich in der zurückliegenden Zeit auch eine enge Freundschaft unter den Mannsbildern gebildet. „Der Erfolg ihrer souveränen, ruhigen und besonnenen Arbeit basiert sicherlich auf der Tatsache, dass alle Ordner nicht nur Mitglieder bei unserem Sportverein, sondern auch noch Bruckmühler sind“, verrät Wiesn-Bürgermeister Alex Zehetmaier das Erfolgsgeheimnis. Zudem ist die Altersstruktur gut gemischt. Der Jüngste ist 28, der älteste 58 Jahre alt. Die Durchschnittsgröße beträgt 1,81 Meter. Nach dem Körpergewicht gefragt, antwortet der Ordnerchef mit einem Lächeln, „wir haben alle ein gutes und sicheres Stehvermögen“.

Während die Besucher aus Nah und Fern auf dem Volksfest unbeschwerte Stunden genießen, und dabei die ein oder andere frische Maß Bier oder Radler genießen, heißt es für die SVB-Ordner „Null Promille und Augen Auf“. In verschiedenen Besetzungen dauert ihr ehrenamtlicher Dienst an allen zehn Volksfesttagen von 19 Uhr bis weit nach Mitternacht. „Das geht dann auf Dauer doch ganz schön an die Substanz, besonders wenn das Zelt rappelvoll ist, und dass ist an mindestens sieben Tagen der Fall“, erklärt Peter Blaga Junior. Um an jedem Einsatztag top fit sein zu können, opfern alle Ordner für die „Fünfte Bruckmühler Jahreszeit“ zehn Urlaubstage.

In ihren schwarzen und blauen T-Shirts sind sie schon zu einer „Bruckmühler Volksfest-Marke“ geworden. „Wir schauen im Zelt und auf dem eingezäunten Festgelände nach dem Rechten“, umreißt Mark grob das Aufgabengebiet und ergänzt, „wir wollen einfach, dass unsere Gäste unbeschwerte und vergnügliche Stunden bei uns verbringen können“. Auf Probleme und Ärger auf der Bruckmühler Vergnügungsmeile angesprochen antwortet er, „wenn überhaupt, dann nur ab und an mal kleinere Sachen, die ganz schnell bereinigt sind, wir kennen eben unser Klientel“, beschreibt der SVB-Ordner Chef das Procedere. Nach seiner Darstellung sind Ruhe, Besonnenheit, gute Kommunikation, auch mal eine deutliche Ansage sowie der große Zusammenhalt der Ordner untereinander und die hervorragende Zusammenarbeit mit der Bad Aiblinger Polizei die wichtigsten Eckpfeiler für ihre Arbeit. Hierbei erhalten sie in diesem Jahr mit der 35-jährigen Daniela tatkräftige weibliche Unterstützung. „Damit haben wir auch die Frauenquote in Angriff genommen“ schmunzelt Hans Waldhör, senior.

Zum Abschluss hat der Ordner-Chef dann noch eine nette Geschichte parat. So haben sie vor ein paar Jahren zur fortgeschrittenen Stunde außerhalb des Festgeländes einen Besucher mit einer vollen Maß Bier angetroffen. Nach dem Hinweis, dass dies nicht gestattet ist, er den Krug entweder jetzt an Ort und Stelle austrinken oder mit den Krug zurück ins Festzelt gehen muss, antwortete er: „Guad, dann nimm i die Maß eb`n mit Hoam“, gesagt, getan, daraufhin goss er sich das ganze Bier in die rechte Hosentasche und gab mit einem `pfüad eich´ den leeren Maßkrug sichtlich zufrieden zurück.

Torsten Neuwirth

Die Sympathieträger und Visitenkarte der SVB-Wiesn

fotografiert von Torsten Neuwirth

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